Wir sind keine Super-Spreader!
Die vergangenen Monate haben wir, der Elch und seine Gäste, bewiesen, dass man auch unter Corona-Hygiene-Auflagen, mit Geboten statt Verboten, und mit simplem Menschenverstand in geselliger Runde zusammen sitzen kann, ohne sich und andere zu gefährden. Das November- Experiment trifft die Falschen. Wir sind keine Höhlenbewohner mehr, sondern Menschen. Trotzdem werden nun wieder Freiheiten eingeschränkt, auch Grundrechte. Und es wird billigend in Kauf genommen, dass nun endgültig Teile der Wirtschaft irreparabel geschädigt werden. Diese Krise hat viele Verantwortliche, das Virus ist leider nur noch einer davon.
Damit sind wir nicht einverstanden.
Die Politik und die Behörden geraten in Panik, nachdem sie den Sommer im komagleichen Schlaf verbracht haben, aufgrund nicht mehr verifizierbarer Krankheitsverläufe. Den Bürgern wird suggeriert, dass man sinnvoll handele. Und schließt die Branchen, aus denen es den geringsten Widerstand gibt. Und die der Mehrzahl der Bürger am Entbehrlichsten erscheinen. Niemand fragt z. B. nach den Infektionsraten in der Industrie. Auf der anderen Seite tragen die Mitbürger ihren Teil dazu bei, dass die Infektionszahlen steigen, die die einfachsten Regeln nicht einhalten wollen oder können. Dies gilt auch für Unternehmer, Gewerbetreibende, etc., die nicht in der Lage sind, in ihren Unternehmen die Vorgaben umzusetzen.
Gründe zum Aufhören gäbe es genug. Aber der Elch wird wieder Flagge zeigen.
So, der Teil-Lockdown wird also bis 10.01.2021 verlängert. Und dann doch letzten Endes bis Ende März. Es wäre begrüßenswert, wenn Frau Dr. Merkel und die Mp´s malklare Sprache sprechen würden und nicht durch die Hintertür, siehe Diskussion über Beteiligung der Länder an Hilfen über den Dezember hinaus, immer neue Verlängerungen vorbereitet würden. Die bisherigen Maßnahmen greifen nicht, unlogische Konsequenz, sie werden verlängert. Ein totaler Lockdown ist wohl der Bevölkerung und der Wirtschaft nicht zumutbar, trotz der immer wieder genannt hohen Todesfälle durch Corona.
Und noch ein paar Worte zu meiner Branche.
Aus kulturhistorischer Sicht: Ohne Kneipen wären Parteien und Arbeitnehmervertretungen, die Frauenrechtsbewegung, Vereine und vieles mehr, so wie sie heute sind, nie entstanden.
In Gaststätten und deren Nebenzimmern haben sich Menschen getroffen, um ihre Forderungen zu artikulieren. Und um Organisationen und Parteien zu gründen.
Ein Ausdruck dieser Historie waren bis vor wenigen Jahren die „Wahllokale“. Heute geben wir unsere Stimmen zu Wahlen in Kindergärten, Schulen und Mehrzweckhallen ab.
Auch darf man nicht vergessen, dass sich über Generationen Menschen in Gaststätten kennengelernt haben, und manche von diesen haben dann in dieser Gaststätte ihre Hochzeit und später die Taufe und weitere Familientreffen gefeiert.
Gaststättenkultur sind aber auch kulturelle Veranstaltungen jeder Art. Eine weitere historische Verbindung besteht zwischen Gastronomie und Vereinen. Und dies sind nicht nur alle erdenkliche Sportvereine, sondern auch Kulturschaffende, Mildtätige oder auch eines speziellen Interesses nachgehenden Vereinen.
Darüber hinaus gibt es viele andere Aspekte zur Wirkung von Gastronomie.
Die Sicht der Politik auf unsere Branche scheint mir etwas zu banal zu sein.
Gastronomie ist nicht nur Freizeitvergnügen, nicht nur Event ohne Inhalt, nicht nur Zeitvertreib.
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